HUSTEN UND ENTZÜNDETE BRONCHIEN

Bronchitis bei Kindern

Bronchitis bei Kindern

Bei einer Bronchitis handelt es sich um eine Entzündung der unteren Atemwege (Bronchien). Kinder sind besonders häufig betroffen, vor allem in der klassischen Erkältungssaison. Denn dann sind besonders viele Viren im Umlauf, die eine Bronchitis auslösen können.

Akute Bronchitis bei Kindern

Von einer akuten Bronchitis spricht man, wenn die Entzündung – meist hervorgerufen durch Erkältungsviren – neu entstanden ist. Typische Symptome sind in diesem Fall zum Beispiel:

  • Husten (zunächst trocken, dann verschleimt)
  • Weitere Erkältungssymptome: z. B. Kopf- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen, Schnupfen, evtl. erhöhte Temperatur, selten Fieber

Gut zu wissen: Die chronische Bronchitis, bei der die Entzündung in den unteren Atemwegen über längere Zeit besteht, kommt im Kindesalter nur selten vor. Mögliche Ursachen sind Vorerkrankungen wie Allergien oder Mukoviszidose. Bei Erwachsenen ist Tabakrauch der häufigste Auslöser.

Chronische Bronchitis

Eine Bronchitis gilt als chronisch, wenn Husten und Auswurf in zwei aufeinanderfolgenden Jahren während mindestens 3 Monaten durchgehend bestehen.

Die häufigste Ursache für eine chronische Bronchitis ist das Rauchen („Raucherhusten“).

Akute Bronchitis bei Kindern: Was tun?

Bei Babys und Kleinkindern mit akuter Bronchitis kann es zu einer Verengung der Atemwege (obstruktive Bronchitis) und einer Verkrampfung der Bronchialmuskulatur (spastische Bronchitis) kommen, die Atemprobleme nach sich ziehen können. Daher sollte Husten bei Babys und Kleinkindern immer frühzeitig ärztlich abgeklärt werden.

Bei älteren Kindern heilt eine einfache Bronchitis normalerweise innerhalb von zwei Wochen aus – wenn jedoch Fieber, Atembeschwerden oder weitere unklare Symptome hinzukommen, sollte diese ebenfalls ärztlich abgeklärt werden.

Wichtig: Eine akute Bronchitis kann auch im Rahmen von anderen Erkrankungen (z. B. Masern, Influenza, Keuchhusten) auftreten. Im Zweifel sollten Sie daher immer mit Ihrem Kinderarzt Rücksprache halten.

Bronchitis-Therapie: Basismaßnahmen

Diese Maßnahmen haben sich bewährt, wenn der akuten Bronchitis ein einfacher, viraler Atemwegsinfekt zugrunde liegt:

Schonung: Ihr Kind sollte jetzt körperliche Anstrengungen vermeiden, nicht zu sehr toben und auf Sport verzichten. Bettruhe wird bei Fieber empfohlen.

Flüssigkeitszufuhr: Achten Sie auf eine ausreichende Trinkmenge. So lässt sich die Schleimlösung in den Bronchien unterstützen. Kinder im Alter von 4 bis unter 7 Jahren sollten 940 ml Flüssigkeit allein über die Getränke aufnehmen. Bei älteren Kindern ist die empfohlene Trinkmenge etwas höher (7 bis unter 10 Jahre: 970 ml; 10 bis unter 13 Jahre: 1170 ml). Wasser und ungesüßte Tees sind als Getränke gut geeignet.

Inhalationen: Inhalationen mit warmem Wasserdampf werden bei Atemwegsinfekten empfohlen, um die angegriffenen Schleimhäute zu befeuchten und die Schleimlösung zu unterstützen. Verwenden Sie zum Inhalieren am besten eine isotonische Kochsalzlösung aus der Apotheke. Ätherische Öle dürfen insbesondere bei kleinen Kindern nicht als Zusatz zur Inhalationslösung verwendet werden, da sie lebensgefährliche Verkrampfungen des Kehlkopfs und Atemnot auslösen können.

Wichtig: Lassen Sie Ihr Kind beim Inhalieren nie unbeaufsichtigt – beim Hantieren mit heißem Wasser kann es sich schnell verbrühen. In der Apotheke sind auch spezielle Inhalationsgeräte für Kinder erhältlich.

Hustenmittel für Kinder

Um Husten infolge einer akuten Bronchitis zu lindern, können rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke infrage kommen. Diese müssen speziell für die jeweilige Altersgruppe des betroffenen Kindes geeignet sein.

  • Sogenannte Antitussiva (Hustenstiller) können bei quälendem Reizhusten, insbesondere wenn er nachts auftritt, infrage kommen.
  • Bei verschleimtem Husten stehen Hustenlöser zur Verfügung. Diese Medikamente sollen die Verflüssigung der Sekrete in den Atemwegen unterstützen – der lockere Schleim soll sich dann leichter abhusten lassen. Die Einnahme wird primär tagsüber empfohlen, um den gelösten Schleim dann auch direkt abhusten zu können.

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Wichtig: Grundsätzlich sollten Hustenstiller und Hustenlöser nicht gleichzeitig zum Einsatz kommen. Denn gelöster Schleim sollte auch abgehustet werden – ein Hustenstiller kann das Abhusten behindern.

Husten lindern: Allgemeine Maßnahmen

Anfänglich zeigt sich oft ein trockener Reizhusten. Mit der Zeit geht dieser jedoch in einen verschleimten Husten über.

Folgende weitere nicht-medikamentöse Maßnahmen können Ihrem kleinen Patienten jetzt Linderung verschaffen:

  • Um den lästigen Reizhusten wenigstens zeitweise zu reduzieren, haben sich Hustenbonbons bewährt. Sie sind allerdings nur für Kinder geeignet, die bereits kontrolliert lutschen können. Auch eine warme Milch mit Honig kann die gereizten Hustenrezeptoren im Rachen beruhigen.
  • Ein warmer oder kalter Brustwickel kann krampf- und schleimlösende Effekte haben. Wenn Ihr Kind Fieber hat, sind Brustwickel nicht geeignet.
  • Lüften Sie regelmäßig das Kinderzimmer und machen Sie zwischendurch einen kleinen Spaziergang mit Ihrem Husten-Patienten. Die Frischluftzufuhr unterstützt die Befeuchtung der Atemwege. Außerdem kann es hilfreich sein, die Luft im Kinderzimmer zu befeuchten (z. B. feuchte Tücher im Raum aufhängen, Schale mit Wasser auf die Heizung stellen).

Wichtig: In der Anwesenheit von Kindern sollte grundsätzlich nicht geraucht werden, um sie vor Passivrauch zu schützen. Bei Bronchitis ist Zigarettenrauch eine zusätzliche Belastung für die ohnehin schon entzündeten Atemwege und kann die Heilung verzögern.

Weitere Medikamente

Da eine akute Bronchitis meist durch Viren bedingt ist, helfen Antibiotika in der Regel nicht.

Wenn im Rahmen eines Virusinfekts Begleitbeschwerden wie Fieber, Glieder- oder Kopfschmerzen auftreten, können diese durch Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen gelindert werden. Die Medikamente müssen jeweils in der für Ihr Kind geeigneten Darreichungsform und Dosierung verabreicht werden. Acetylsalicylsäure ist für Kinder unter 12 Jahren nicht geeignet.

Grundsätzlich gilt: Lesen Sie immer die Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie Medikamente an Kinder verabreichen. Prüfen Sie, ob das Arzneimittel für die jeweilige Altersklasse zugelassen ist. Sprechen Sie im Zweifel mit Ihrem Arzt oder Apotheker.

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